Studierte Medizin in Tübingen, (Corpstudent bei den Renanen), Würzburg und Kiel und Besteht als Arzt die Staatsprüfung vor der Königlichen ärztlichen Staats - Prüfungs - Komission am 1ten. April 1896 und als Doctor der Medizin und Chirugie in Mai 1899, Patent als Oberarzt am 18.04.1900. Doktorarbeit: Ein Fall von Angioma der vena centralis retinae bei ausgedehnten eleangiectasien der Haut Urheber: Pantaenius, Otto Dokumenttyp: Monografie Erschienen:Kiel : Fiencke , 1899. Sprache: Deutsch Umfang: 13 S. Standort: Universitätsbibliothek Kiel -- TUKI 99054 Geliefert über:zvdd – Zentrales Verzeichnis Digitalisierter Drucke Auch zu lesen in der Argentinischen Nationalen Bibliotek. (Biblioteca Nacional) Rechtsstatus:Public Domain Mark 1.0 Public Domain Mark 1.0
Curriculum Vitae: 1896 - 1901 Assistenzarzt im Krankenhaus Lübeck, Hamburg - Eppendorf u. Hohenkampf am Rhein 1901 - 1902 Assitenzarzt sanatorium für Lungenkranke in Hohenhonnef 1902 - 1904 leitender Arzt der Heilstätte "Glückauf" in St. Andreasberg/Harz der LVA 1905 - 1910 Chefarzt der Lungenheilstätte Ronsdorf b. Barmen 1910 - 1922 Stabsarzt der Landwehr. Gestorben an Typhus.
Selbst geschriebener Lebenslauf: Bewerber, ich, wurde 1869 zu Lübeck geboren als Sohn des Hauptmanns H.A.Pantaenius, studierte an den Hochschulen Tübingen, Würzburg und Kiel und beendigte im Frühjahr 1896 das medicinische Staatsexamen.- Nach Ableistung meiner militärischen Dienstpflicht als Einjährig- Freiwilliger Arzt trat ich sodann als Volontärarzt auf der Geburtshülflich-gynäcologischen Station des Neuen Allgemeinen Krankenhauses zu Hamburg-Eppendorf ein und war weiter, vom 01. August 1897 bis 01. Februar 1898 als Volontärsassistent am pathologischen Institut derselben Anstalt thätig.- Nach weiterer einjähriger Thätigkeit als Assitentzarzt an der chirurgischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses zu Lübeck war ich wieder (vom 1. April 1899 bis April 1901) am Eppendorfer Krankenhause angestellt, und zwar als Assitenzarzt der medicinische Abteilung- Dr. Rumpel, übernahm darauf die Vertretung des leitenden Arztes del Heilstätte Edmundsthal und war ferner, von October 1901 bis März 1902 als Assitenzarzt am Sanatorium für Lungenkranke Hohenhonnef thätig.- Am 1.5.1902 wurde mir dann die Stelle des leitenden Arztes der Heilstätte Glückauf für weibliche Lungenkranke bei St. Andreasberg a. Harz vom Vorsstande der Landes-Versicherungsanstallt der Hansestädte übertragen, welche ich im November 1904 mit der stellung als Chefarzt der Bergischen Volksheilstätte bei Ronsdorf vertauschte, aus welcher ich am 1. October 1910 ausschied.- Habe bisher eine neue Stellung nicht wieder übernommen.- Herr Geheimrat Blank wird ebenso wie der Vorstand der Landes-Versicherungsanstalt der Rheinprovinz, gerne bereit sein, ausführliche Auskunft über mich zu erstellen.- Dem Heere gehöre ich als Stabsarzt der Landwehr an.- Ich bin seit 1907 verheiratet und besitze 2 Kinder.- Elberfeld, Siegfriedstrasse 34, den 18. Jli 1912. Unterschrift (O. Pantaenius)
Seine Frau Minna Caroline Christensen Schrieb an ihre Tochter (Anneliese) im Tagebuch: "Dein lieber Vater (Otto Paul) war Kind der alten schönen Hansestadt Lübeck u. sein Geburtshaus stand an der Trave. geb. 8 nov. 1868 Sein Vater (Heinrich Adolph) war Hauptmann und zuletzt Etappenmajor im Hanseatischen Regiment u. seine Mutter Maria (Elizabeth) geb. Reiffenberg war Hamburgerin aus einem alten Kaufmannshaus. den Vater (Heinrich Adolph) hab ich leider nicht gekannt, er musste früh aus dem Dienst auscheiden wegen Zuckerleidens u. starb schon, als sein jüngster Sohn Otto, also Dein Vater im 7ten. Lebensjahr war. Da musste dann die Mutter ihr Lebensschifflein mit ihren 3 Kindern (Anna + Maximilian + Otto) allein weiter steuern u. hat´s wirtschaftlich in hervorragender weise verstanden ihr Vermögen, das aus 2 Häusern bestand (Erbteil zweier unverheirateter Onkel von ihr) zu erhalten. Sie blieb die ersten Jahre noch in Lübeck wohnen, zog aber bald nach Wandsbeck, wo sie ein Haus mietete um Zimmer an junge Leute zu vermieten. Da ihr Sohn Otto augenscheinlich ihre eigene schwierige natur geerbt hatte war die Erziehungsfrage keine Leichte für die Mutter u. sie entschloss sich ihren jungen fortzugeben zu seinem Lehrer Prof. H. Christensen. Dort von Frieden Glück u. Heiterkeit durchsonnten Häuslichkeit hat sich Otto so wohl gefühlt, wie wir´s bisher noch nicht gekannt hatten. Die menschen verstanden ihn u. wusssten seine Schwächen zu meistern u. er selbst zeigte sich ihnen in schwerer Zeit als Sohn des Hauses, der mit ihnen trug u. litt und in selbstloser Weise half, wo er konnte. In diesem Verwandten haus (es waren ja Vetter u. Base (Cousine) von mir) haben Otto Pantaenius und ich uns und lieben gelernt, - damals wurden die ersten Fäden zwischen uns gesponnen - 1889 - Der traurige Abschluss meines Hamburger Aufenthaltes war die Choleraepidemie in Hbg. Die lezten Jahre in unserer schönen, schönen Heimatstadt "Flensburg" kamen - "Pam" war häufiger Gast bei uns. 1891 machte er Abitur, "Pam" (also Otto) wie er von uns allen gennat wurde, ging auf die Universität Tübingen, wurde Corpstudent bei den Renanen, wurde aber nicht aktiv. 1894 verlobten wir uns heimlich, öffentlich 1895, nach dem Staatsexamen. Anschliessend leistete er seine militärische Dienstzeit als Einjähriger freiwilliger Arzt in Hbg. ab. Danach folgten Assitenzarztjahre und von 1902 an wurde er leitender Arzt von Lungenheistätten. Inzwischen hatten wir, nach langjähriger Trennung 1907 geheiratet. Am 9ten. August 1909 tratst Du in Rscheinung u. erbliktest das Licht der Welt und warst Vaters ganz grosse Liebe u. Freude. Am 4.8.11 wurde Mariechen geboren, -von Anfang an unser Sorgekind. Grossmutter Pantaenius (Marie Elisabeth geb. Reiffenberg) kaufte uns den Besitz, den wir allesamt so lieben lerneten "Hornstein" 1912!!! Vaters Idee war dort eine kleine Lungenheilstätte zu errichten. Es kam aber alles anders. 1913 zogen wir nach Eisenach ( 8 km entfernt) u. Vater fing eine Praxis an. Auf dem "Hornstein" hütete ein Mann Haus u. Hof, es wurde eine Ziege angeschaft u. viele Hühner. Vater fuhr morgens früh oft hinaus u. baute selbst Kükenställe u. interessierte sich für die Wirtschaft, u. kam dann zur (mit Zug) Sprechstunde wieder nach Eisenach. So vergingen Sommer u. Winter und es wurde mit einem kl. Erholungsheim begonnen, - das war 1914, kurze Wochen dauerte dieser Betrieb, der sehr viele Schwierikeiten mit sich brachte und als Einnahmequelle völlig versagte. Im August begann der Erste Weltkrieg u. sofort wurde natürlich alles aufgehoben. Zuerst war Vater (Otto) auf dem Bezirkskomando im Eis. - Ende Januar 1915 ging´s nach dem Osten - Russland. Im Mai klappte Vater zusammen, (Typhus?) er wurde zur Erholung geschickt, aber dann ging´s wieder hinaus nach Galicien (Polen). Der Aufenthalt wechselte zwischen Belgien und Osten. 1916 klappte er wieder zusammen - Para Typhus - Dann ging´s wieder hinaus - die Strapazen waren einfach zu gross und er war mit Körper u. Nerven völlig am Ende. Der Körpergewicht war 180 Pfund (1 Pfund = 500 gramm) auf 125 Pfund zurück gegangen. Husten quälte und die Nerven versagten. Vater liess sich in der Garnison Dienstführig schreiben, - wurde zunächst noch ins Kriegslazarett gesteckt - kam aber Ende Dezember einige Tage nach Haus. Hier kam ein böser Blutsturz aus dem Magen, was ihn völlig zu Ende brachte. Er lag einige Monate im Lazarett und als er wieder dienstfähig war, kam er nach Langensalza, wo er bis zum Kriegsende 1918 blieb. Gesund ist er aber nicht wieder geworden, er war nur noch ein Schatten von einst. Es kam der traurige Zusammenbruch, - ich war grad zu Vaters Geburtstag nach Langensalza gefahren u. erlebte dort den schrecklichen Aufstand unter dem Militär. Wir selbst waren 1916 von Eisenach auf den "Hornstein" gezogen u. Vater kam nach Haus "gebrochen an Leib und Seele". Er fing gleich mit seiner Praxis in Eisenach an, fuhr morgens mit dem 7 Uhrzug u. kam meistens 1/2 8 Uhr abends zurück - oft auch erst mitternacht, wo ich ihn dann noch mit warmen Essen erwartete und wie oft wurde es dann 1 oder 2 Uhr ehe wir zur Ruhe gingen u. selbst am Sonntag Vormittag kamen Patienten raus nach Hornstein. Von seinem geliebten Hornstein hatte sehr wenig, - aber es waren Feststunden für ihn, wenn er sich mal frei machte u. tüchtig im Garten mitarbeiten konnte und was gab es da alles zu tun!. Das beschwerliche Wasser tragen von der Weit und tief unten liegende Handpumpe (Elektrisches Strom gabs ja damals noch nicht in Hornstein) zum Begiessen der Pflanzen. Pflanzen setzen u. versetzen u. im Herbst ausgewählt gutes Obst pflücken! Wie viel Arbeit gab´s da für uns alle! Mit welcher Freude arbeitete Vater in sein Paradies! das waren Erholungsstunden, die er sich anderweitig nie gönnte. So gingen die Jahre hin und die Körperliche Widerstandskraft von Vater erlahmte immer mehr, . die schlimmen Kriegs u. Nachkriegsjahre und über arbeit ohne ja sich Ruhe zu gönnen brachten im Januar 1922 die Katastrophe herbei. Vaters Befinden wurde immer schlechter und er musste sich einer sehr schweren Operation unterziehen. Geplatztes magengeschwür! es gab keinne Rettung! Nach zwei schweren Tagen, die Dir und mir nie aus der Erinnerung schwinden und in denen wir Vaters Liebe noch so deutlich spürten, schlief dein vater am 25 sten Januar sanft ein und wir blieben allein mit unserem Mariechen. Nach der Kurzen Schilderung aus Deines Vaters Leben, soll nun auch ein kleiner Bericht über das Leben Deiner Mutter (Minna Caroline Christensen) kommen, damit Du das Elternpaar beisammen hast. Wie Du weisst bin ich am Ostseestrand aufgewachsen.... Witmung von Minna Caroline Pantaenius geb. Christensen an ihre Tochter Anneliese Rabe geb. Pantaenius .(Tagebuch wird weiter geschrieben unter "Notizen" von Minna Caroline Christensen) Im Adressbuch von Eisenach vom Jahre 1920 ist folgendes zu lesen: "Pantaenius Otto, Dr. med., Bahnhofstr.59 a - ( http://forum.ahnenforschung.net/archive/index.php/t-44505.html )